Der ganz normale Alltag im Friedhof Europas

oedt/abs. Noch vor Monaten gab es einen Aufschrei in Politik, Presse, Rundfunk, Fernsehen und sozialen Medien, als die Bilder von toten Flüchtlingen im Mittelmeer durch die Welt gingen. Auch das Bild den kleinen ertrunkenen Aylan Kurdi, 3 Jahre alt, erschütterte für einen Moment die Welt. Für einen sehr kurzen Moment! Doch lange hielt dieser

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Aufschrei nicht und Europa baute und baut sich zur unüberwindlichen Festung aus, um Menschen, die auf der Flucht sind abzuschrecken und fern zu halten. Mauern, Zäune, Willkür, Geld und Barrieren für eine Aufnahme sollen Europa „rein“ halten. Dabei macht es uns nicht einmal mehr etwas aus, Deals mit potentiellen Despoten, undemokratischen Kräften und rechtspopulistischen Parteien einzufädeln.

Wir schaffen das…. Dieser Satz geistert nun durch die Lande, mit tollen Absichtserklärungen, die sich dann nur als Worthülsen erweisen. Wir analysieren die Schuldigen- nur nicht bei uns. Wir öffnen und beschreiten „diplomatische Kanäle“, um dieses Morden, auch weltweit zu beenden und erklären gleichzeitig, dass an unserer Rüstungsindustrie doch so viele Arbeitsplätze hängen. Dabei rasseln wir vor Russlands Grenzen mal ein bisschen mit dem Säbel und stocken aus Sicherheitsgründen mal eben den Etat der Bundeswehr um einige Milliarden Euros auf und geben dieser Bundeswehr, die grundsätzlich einmal nur zur Landesverteidigung aufgebaut wurde, immer mehr Macht, auch im Innern bei Bedarf zu agieren. Millionen von Euros werden bereitgestellt um unzählige Einsätze dieser Bundeswehr im Ausland, in Krisengebieten oder als Beobachter und Berater zu finanzieren. Neue Waffen müssen her und als Krönchen endlich die heißbegehrten Kampfdrohnen, mit der wir dann per Fernsteuerung Menschen abschlachten können.

Ebenso stecken wir Millionen und Abermillionen Euro in Grenzsicherungen, die alles „Unangenehme“ von uns fernhalten sollen. Das „gute Gewissen“ wird mit einigen Euros erkauft. Weltweit. Dabei kommt die Erinnerung hoch, als aus dem „Deutschen Reich“ Menschen den sicheren

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Tod entgehen wollten und Staaten, die genau wussten, wie die Deutsche Mordindustrie vorgeht, ihre Grenzen dicht machten oder den Übertritt so zu erschwerten, das kaum Hoffnung auf Leben bestand. Ganze Schiffe mit Flüchtlingen bekamen keine Anlegeerlaubnis. Und tausende Menschen kamen deswegen ums Leben.

Wie wenig wir doch aus der Geschichte gelernt haben.

6500 Migranten gerettet

Das Kalkül der Menschenhändler geht auf

von Andres Wysling

Vor Libyens Küste haben Retter eine Rekordzahl von Menschen aus nicht seetüchtigen Booten aufgenommen. Auch die Zahl der Toten im Mittelmeer erreicht eine neue Rekordmarke.

Nach Angaben italienischer Medien erfolgten die meisten Rettungseinsätze etwa 20 Kilometer vor der libyschen Küste. (Bild: Massimo Sestini)

Nach Angaben italienischer Medien erfolgten die meisten Rettungseinsätze etwa 20 Kilometer vor der libyschen Küste. (Bild: Massimo Sestini)

In der Meerenge von Sizilien haben Rettungsschiffe allein am Montag 6500 Migranten aus Seenot gerettet,

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