Gegen Armeen kann man kämpfen, siegen oder verlieren. Gegen Ideologien gibt es keine Panzer oder Bomben. Auf keiner Seite.

 

 

 

Der Krieg entlässt die Menschlichkeit

 

Freunden muss man nicht nach dem Mund reden. Denn guten Freunden darf man auch einmal unbequeme Wahrheiten sagen dürfen. So zum Beispiel: dass Kriege nie die Lösungen für Konflikte bedeuten können.

220px-Abu_Ghraib_48

Nicht der Krieg, der Frieden ist der Vater aller Dinge.
Willy Brandt (1913-92), dt. Politiker (SPD), 1969-74 Bundeskanzler, 1971 Friedensnobelpreis.

 

Darum liebe Befürworter der militärischen Einmischung von Deutschland: Gabriel kündigte zwar an, bei einer direkten Beteiligung der Bundeswehr an Kampfhandlungen in Syrien die Parteimitglieder abstimmen lassen. „Eines verspreche ich Euch: Sollte das Mandat verändert und die direkte Beteiligung von Deutschland an Kampfhandlungen oder gar Bodentruppen in Syrien eingefordert werden, werde ich als SPD-Vorsitzender die SPD-Mitglieder fragen“, sagte Gabriel. Nur die Mitglieder und niemand sonst habe das Recht, in einer so entscheidenden Frage die Position der SPD zu bestimmen. „Wenn wir bei Krieg und Frieden die Genossen nicht fragen, wann denn dann?“ Gabriel gestand ein: „Wir wissen heute nicht, welche Anforderungen noch auf uns zukommen können.“ Darüber heute zu reden, hieße spekulieren.
FZ vom 11.12.2015

Im Klartext: Wenn es soweit ist, werde ich so agieren und die Fragen zur Abstimmung so formulieren, dass die Genossen in meinem Sinne – für den Krieg stimmen werden (müssen).

220px-AG-8Ich denke, wir stehen vor einem 30-jährigen Krieg. Dieser Krieg gegen den IS wird darüber hinausgehen und sich anderen Gefahrengebiete in Nigeria, Somalia, Jemen, Libyen und zu anderen zuwenden.
Leon Panetta
Ehemaliger CIA Chef und Verteidigungsminister der USA

 

Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Kriegs getötet zu werden, ist heute für Zivilisten neunmal höher als für Angehörige der kämpfenden Armeen. Nach Schätzungen des Roten Kreuz ist der Anteil an Zivilopfer in der Gesamtzahl der Opfer im Laufe des 20. Jahrhunderts von 5 % im Ersten Weltkrieg auf 90–95 % in den Kriegen, die gegen Ende des 20. Jahrhunderts stattgefunden haben, gestiegen.
Wobei die Gruppe der traumatisierten Kriegsopfer, die mit Spätfolgen die Gesellschaft noch Generationen belasten wird, nie im Focus steht und stand. Und ein Ende ist nicht abzusehen, wie man unschwer feststellen kann.
Im 20. Jahrhundert sind ca. 150 Millionen Menschen durch Kriege getötet worden. Alleine seit 1945 sind weltweit 25 Millionen Menschen durch kriegerische Auseinandersetzungen umgekommen. Auch durch den „Kreuzzug gegen den Terror“ starben mindestens 1,3 Millionen Menschen, wie die Ärzte ohne Grenzen schätzen. Dabei wurden nicht einmal die Dunkelziffern oder die Toten aus den Folgen der Kriegshandlungen, einbezogen. Vordergründig ein gigantisches Morden im Namen der Gerechtigkeit, doch in Wirklichkeit geht es um Ressourcen und Wachstum.

220px-AbuGhraibAbuse-standing-on-box

„Der Krieg ernährt den Krieg. Gehen Bauern drauf,
Ei, so gewinnt der Kaiser mehr Soldaten.“

Friedrich Schiller in seiner Wallenstein-Trilogie

 

 

Denn Rüstungskonzerne haben in den letzten Jahren ihren Aktienkurs mindestens verdreifacht und hauptsächlich die Aktionäre der Kriegsgüterkonzerne profitieren von den angezettelten Konflikten auf dieser Welt.
So schrieb die FAZ unter dem Titel: „Die Hoffnung auf einen langen, profitablen Krieg: „ …Die Luftangriffe der Vereinigten Staaten gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien erweisen sich als Goldgrube …“

Bala_Baluk_massacre_by_US_troops

Narang_night_raidBala_baluk_massacre_victim_in_Farah

 

Terror und Krieg rechtfertigen für Regierungen die Abschaffung der über Jahrhunderte erstrittenen Menschenrechte.

Print Friendly, PDF & Email