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„In den nächsten 15 Jahren droht den Kommunen eine Verödung Jedoch in Städten bleibt der Wohnraum kaum bezahlbar, aber auch knapp. Grefrath muss ein Konzept entwickeln um Abwanderung, Überalterung zu stoppen und die Lebensqualität zu steigern.“ (Bündnis 90/Die Grünen Grefrath)

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Qualität verbessern. Foto:abs

Alleine in NRW wird die Bevölkerung in den nächsten Jahren um rund drei Prozent schrumpfen, einhergehend mit der Landflucht jüngerer Menschen. Auch Grefrath hat in den letzten 15 Jahren fast 6 Prozent der Bevölkerung verloren. Es ist nicht nur der Job, die Uni, der sie hinter herziehen. Auch der bedeutend besseren Infrastruktur, die im ländlichen Raum zusehends teurer und schlechter wird. Dadurch drohen ländliche Regionen an Attraktivität zu verlieren und zu veröden. Noch in den 50/60er Jahren hielt sich die Stadt- und Landbevölkerung die Waage. Heute leben rund 80 Prozent der Menschen in Städte und nur noch 20 Prozent auf dem Land. Tendenz fallend.

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Verödung entgegenwirken Foto:abs

Die Städte, die scheinbar wachsen, partizipieren fast nur von der Landflucht, weil gleichzeitig Städte immer Lebens attraktiver werden und junge Familien dort bessere Job-, Bildungs- und kulturelle Angebote vorfinden. Städte haben in den letzten Jahren durch eine gesunde Stadtplanung enorm gewonnen und auch die Kosten sind geringer als im Ländlichen Raum, wo die Mobilitäts- und Infrastrukturkosten dramatisch steigen werden, weil diese Kosten auf immer weniger und ältere Menschen verteilt werden müssen. Die daraus resultierenden steigenden Nebenkosten führt dazu, dass die höheren Kosten in den Städten nicht mehr relevant sein werden. Hinzu kommt das private und öffentliche Dienstleistungen so zurückgehen werden, dass die Gefahr besteht für bestimmte Regionen besteht immer unattraktiver zu werden. Eingeschränkte Mobilität kann ergänzend dazu, auch zu einer Triebfeder der Landflucht werden, wenn z.B. der Nahverkehr in den letzten Jahren schlechter und teurer geworden ist, das er kaum noch eine Alternative zum eigenen PKW darstellt. Denn durch das eigentlich nicht hinnehmbare miserable ÖPNV Angebot im ländlichen Raum, besitzt fast jeder ein Auto und etwa 60-70 % mindestens einen Zweitwagen. Diejenigen aber, die nicht mobil sind, fallen oft aus dem sozialen Gefüge raus. Mangelhafte Mobilitätsangebote führen insbesondere für junge Menschen in kleinen Kommunen zu Problemlagen, da es ihnen erschwert soziale Treffpunkte zu erreichen.
Daraus lässt sich folgern, dass kleinere Kommunen, trotz „Schönreden“ immer teurer, perspektivärmer und unattraktiver werden, während Städte eine stärkere Zuwanderung erleben und dadurch an Attraktivität zunehmen. Im Umkehrschluss führt die vermehrte Landflucht zu Überalterung und Verödung im ländlichen Raum.

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Den negativen Trend stoppen. Foto:abs

Ein Teufelskreis, der unbedingt unterbrochen werden muss. Dazu kann die Entwicklung einer Lokalen Agenda 21 ein wichtiges Instrument sein, da hier die Bürgerschaft selbstbestimmt ihre Vision einer attraktiven Kommune entwickelt. Eine Kommune die auf den Ideen der Bürgerinnen und Bürger fußt ermöglicht es den demographischen Wandel aktiv zu gestalten und eine lebenswerte Gemeinde für Jung und Alt zu schaffen. Ideen von Bürgern für Bürger. Eine demokratische Politik für die Zukunft aller.

„Aus diesem Grund beantragen wir 15.000 Euro in den Haushalt einzustellen, um die erste Phase einer lokalen Agenda 21 durchzuführen. Unter Einbezug aller Gemeindeteile soll die Bevölkerung ihre Idee einer Gemeinde entwickeln. Eine lokale Agenda 21 bringt Politik, Verwaltung, Bevölkerung, Vereine und Institutionen sowie Privatwirtschaft an einen Tisch.“ (Bündnis 90/Die Grünen Grefrath)

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