Grefrath (abs) Der historischste Augenblick in meinem Leben war, als Willy Brandt als Deutscher 
Bundeskanzler vor dem Mahnmal des Grauens in Warszawa auf die Knie fiel und dadurch alle Opfer einer unmenschlichen Herrschaft gedachte und um Verzeihung bat.
Heute, im Jetzt gibt es wieder Menschen, die die Unmenschlichkeit zu ihrem Bekenntnis erhoben haben. Menschen, die aus dem Leid von Millionen nichts gelernt haben und/oder nicht wahrnehmen wollen.
Lassen wir nicht zu, dass solche Menschen unser Leben bestimmen.
Zeigen wir ihnen, dass wir aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart gelernt und uns mit aller Kraft für eine friedliche Welt einsetzen wollen und können.
Zeigen wir ihnen, dass wir nicht in Angst erstarren. Eine Angst, die unsere Seele kaputt machen- und uns zum Schweigen bringen würde.
Zeigen wir es ihnen, wenn wir heute in Grefrath am Volkstrauertag an das Unrecht denken.
Zeigen wir es ihnen, in dem wir dabei sind.
Zeigen wir es ihnen mit dem Ruf:
„Mit uns nie mehr“.
„Ich sage hier wie zu Hause: Ein guter Deutscher kann kein Nationalist sein. Ein guter Deutscher weiß, dass er sich einer europäischen Bestimmung nicht ver¬sagen kann. Durch Europa kehrt Deutschland heim zu sich selbst und den auf¬bauenden Kräften seiner Geschichte. Unser Europa, aus der Erfahrung von Leiden und Scheitern geboren, ist der bindende Auftrag der Vernunft.“
Willy Brandt in seiner Rede zum Friedensnobelpreis 1971
Text abs/Fotos Wikipedia
