Propaganda damals und heute – die unsichtbare Macht der Meinungsmache
Vom Glaubenskrieg bis zum Polenfeldzug 1939 – die lange Geschichte der Täuschung
abs/oedt. Propaganda ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Schon in den europäischen Religionskriegen wurde gezielt manipuliert: Flugblätter, Predigten und symbolische Darstellungen stellten den Gegner als gottlos, barbarisch oder dämonisch dar.
Der Vatikan selbst gründete im 17. Jahrhundert die „Congregatio de propaganda fide“ – die „Kongregation zur Verbreitung des Glaubens“. Was als religiöse Mission begann, wurde rasch zum Instrument politischer Einflussnahme.
Diese frühen Glaubenspropaganden legten den Grundstein für ein Prinzip, das sich bis heute nicht verändert hat: Menschen lassen sich über Emotionen, Angst und Feindbilder lenken.Klar. Und wenn für „Flüchtlinge kein Geld herausgeworfen“ wird, bekommen sie natürlich mehr Geld, mehr Leistungen der Kassen und mehr Geld von der Rentenkasse! Wovon träumen sie Nachts?
Im August 1939 griff das nationalsozialistische Regime genau darauf zurück. Zeitungen und Rundfunk berichteten fast täglich über angebliche polnische Grenzverletzungen und Massaker an Deutschen in Polen. Der Überfall auf Polen wurde so als „notwendige Strafaktion“ verkauft.
Die Bevölkerung sollte glauben, es handele sich um einen Verteidigungskrieg – nicht um einen Angriff. Eine perfekte Inszenierung aus Lüge, Schuldumkehr und Emotionalisierung.
Auch 1978, beim sogenannten „Celler Loch“, bediente man sich dieses Prinzips: Der niedersächsische Verfassungsschutz täuschte einen Sprengstoffanschlag auf ein Gefängnis vor, um einen Informanten in die RAF einzuschleusen. Jahre später kam heraus: Der Staat hatte den Anschlag selbst verübt – und damit Bürger, Justiz und Medien gezielt in die Irre geführt.
Neue Kriegsrhetorik – wie Medien Angst und Zustimmung erzeugen
Heute sind die Methoden raffinierter, aber die Ziele gleich geblieben.
Politik und Medien sprechen ununterbrochen von „Zeitenwende“, „Verteidigungsfähigkeit“ oder „Sicherheitsinteressen“.
Solche Begriffe wirken harmlos, verschieben aber schleichend die moralische Wahrnehmung.
Was gestern noch undenkbar war, erscheint heute „notwendig“.
Das nennt man Sprachverschiebung – und sie ist eines der effektivsten Werkzeuge moderner Propaganda.
Der Krieg bekommt einen neuen Anstrich: nicht mehr Zerstörung, sondern „Schutz“. Nicht mehr Angriff, sondern „Prävention“.
Die emotionale Sprache schafft Verständnis, wo eigentlich Widerspruch angebracht wäre.
Experten, Drohnen, Pipelines – moderne Werkzeuge der Wahrnehmungssteuerung
Moderne Propaganda kommt selten mit erhobenem Zeigefinger. Sie tarnt sich als Sachlichkeit – verkörpert durch scheinbar neutrale „Experten“.
Diese treten regelmäßig in Talkshows, Nachrichtensendungen und Kommentaren auf, um die gewünschte Meinung als „wissenschaftlich“ oder „unausweichlich“ zu verkaufen.
Dabei bleibt oft unklar, welche Interessen sie vertreten.Auch die Bilder haben sich verändert: Drohnen, Explosionen, Satellitenaufnahmen – sie liefern visuelle Beweise, die kaum überprüfbar sind. Emotionale Symbolik ersetzt journalistische Distanz.
Ein aktuelles Beispiel ist die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines.
Kaum war die Explosion bekannt, verbreiteten unterschiedliche Seiten ihre eigenen Narrative – teils widersprüchlich, teils gezielt propagandistisch.
Ob Regierung, Opposition oder internationale Akteure: Alle nutzten das Ereignis, um „ihre Wahrheit“ zu erzählen.
So entstand ein Informationskrieg, in dem Wahrheit zweitrangig und Deutungshoheit alles wurde.
Angst als politisches Werkzeug
Angst ist das effektivste Mittel der Manipulation.
Sie lähmt, polarisiert und schafft Abhängigkeit.
Ob Pandemie, Energiekrise oder militärische Bedrohung – Angst sichert Zustimmung.
Medien und Politik erzeugen diesen Zustand gezielt: durch ständige Warnungen, durch „Breaking News“ und durch emotionale Sprache.
Ein Klima permanenter Unsicherheit hält Menschen in Alarmbereitschaft – und macht sie empfänglich für einfache Lösungen.
Warum wir lernen müssen, Propaganda zu erkennen
Propaganda ist heute kaum noch als solche erkennbar. Sie versteckt sich in Formulierungen, Emotionen, Schlagworten und scheinbarer Sachlichkeit.
Die Absicht ist selten die totale Lüge – sondern die gezielte Verwirrung.
Fünf Warnsignale helfen, Manipulation zu entlarven:
Einseitige Schuldzuweisungen ohne überprüfbare Beweise.
Dauerhafte Angstbotschaften.
Gleichförmige Expertenmeinungen ohne kritischen Gegenpol.
Abwertung Andersdenkender als „Feinde“ oder „Versteher“.
Sprachliche Normalisierung von Krieg und Gewalt.
Wer diese Muster erkennt, verliert die Angst – und gewinnt Klarheit.
Fazit – Kritisches Denken ist die beste Verteidigung
Von der Glaubenspropaganda über den Polenfeldzug und das Celler Loch bis hin zur medialen Inszenierung von Drohnen- und Pipelinebildern zieht sich ein roter Faden: Täuschung schafft Zustimmung.
Was sich verändert hat, ist nicht die Methode, sondern das Medium.
Propaganda ist heute digital, schnell, professionell und perfekt inszeniert.
Doch der wirksamste Schutz bleibt derselbe wie vor 500 Jahren: eigene Urteilskraft.
Wer aufmerksam liest, kritisch fragt und nicht alles glaubt, was sich „alternativlos“ nennt, bleibt frei – und damit unmanipulierbar.