Jährlich werfen wir alleine in Deutschland rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weg.In Euro ausgedrückt sind das etwa 20 Milliarden.

Oedt (abs) Hauptverursacher sind m.E. der Groß- und Einzelhandel, auch wenn der Erzeuger mehr wegwirft. Der wird gezwungen, schwachsinnige Vorgaben von EU und Handel umzusetzen oder alternativ Pleite zu gehen. Auf Platz zwei sehe ich die industrielle Produktion von einer Art sogenannter „Lebensmittel“. Platz drei die Gastronomie und Cateringfirmen und erst am Ende auf Platz vier der einzelne Verbraucher. Obwohl es für die meisten bequemer ist, Verbraucher in die Pflicht zu nehmen und Konzerne außen vor zu lassen. Die haben ja eine Lobby bis in die politischen Gremien. Verbraucher nicht.

Vorschau

Hungerkarte

Lebensmittel haben in „kultivierten“ Ländern keine Wertschätzung mehr. Daran ist auch der Überfluss schuld, in dem wir seit Kriegsende leben können. Auf der anderen Seite haben wir Millionen Menschen, die jedes einzelne Reiskorn vom Boden klauben, damit nichts verloren geht. Auf der anderen Seite werden Millionen Tonnen vernichtet, weil sie nicht der NORM entsprechen oder den Preis nicht erzielen, um unsere „Geiz ist geil“ Mentalität zu befriedigen.  Essen

Einige Fakten:

Brot

  • Wir vernichten alleine in Deutschland rund 18 Millionen Tonnen (Dunkelziffer ist unbekannt) „Lebens“-Mittel und etwa 795.000.000 (Siebenhundertfünfundsiebzig Millionen) Menschen haben nicht genug zum essen um ein menschenwürdiges, gesundes und aktives Leben zu führen. Hinzu kommen wahrscheinlich 51.000.000 (Einundfünfzig Millionen) Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Tod und Hunger sind.
  • Hunderttausende sterben an Hunger oder dessen Folgen. Über 45 % der Kindersterblichkeit ist auf Unterernährung zurück zu führen und weit über 150 Millionen Kinder sind unterernährt oder stark untergewichtig.
  • Durch die Klimaveränderung, unsere Gier aber auch unsere Gleichgültigkeit der Konzernpolitik gegenüber, gehen vorsichtige Schätzungen davon aus, dass bis 2050 zusätzlich alleine 24 Millionen Kinder in Armut und Hunger leben werden. Dabei wird nicht eingerechnet, welches gewaltige Ausmaß der versteckte Hunger durch schlechte oder Mangelernährung auf die gesamt Wirtschaft der betroffenen Völker hat.
  • Doch wir sind der der Lage, alleine in Deutschland, 18.000.000 Tonnen Lebensmittel wegzuwerfen.

Das Archivbild zeigt Kinder in einer Grundschule in der Nähe von Harare, der Hauptstadt Simbabwes, die auf ihr Essen warten. Sie erhalten mit Hilfe von UNICEF zumindest ein Mal täglich etwas zu essen (UNICEF-Foto im Juli 2002). Allein in Simbabwe sind mehr als 600 000 Kinder auf Nahrungsmittelhilfe durch UNICEF angewiesen. Die Hilfe für die Hungernden in Afrika wird in den nächsten Monaten weniger werden. Die Geberländer reduzieren momentan ihre Zusagen für Finanzmittel, um den Opfern des Irak-Krieges zu helfen.  dpa  (zu doa-KORR.: "Afrikas Todesopfer des Irak-Krieges: Weniger Hilfe für Hungernde" vom 23.04.2003)

Dabei wäre Hunger und Mangelernährung das lösbarste aller Probleme mit dem wir zu kämpfen haben. Wann fangen wir damit an?

 Noch einige Fakten:

  •  Rund drei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser
  • Etwa 1,7 Millionen Menschen sterben jährlich alleine an verunreinigtem Trinkwasser.     Mit dafür verantwortlich sind die Müllentsorgung der Westlichen Welt in Entwicklungsländer, so dass Schadstoffe und andere Abfälle ungeklärt den schon minimalen Wasserkreislauf verunreinigen oder sogar vergiften. Alleine durchfehlende sanitären Einrichtungen und Kläranlagen hat jeder neunte Mensch nur Zugang zu verkeimten Trinkwasser
  • In Entwicklungsländer sterben Menschen häufiger an Wasser- oder Nahrungsmittelmangel, auch wenn sie genügend zu essen haben. Durch einseitige Ernährung. Verkeimtes Wasser und durch Mangel an Vitamine, Mineralien oder Micronährstoffe.

Wasser

  • Hinzu kommt das diese Menschen keine adäquate Gesundheitsvorsorge haben und sich keine Medikamente leisten können.
    Viele Entwicklungsprojekte versuchen zwar eine Lösung des Problems der medizinischen Unterversorgung, doch etwa 3 Milliarden Menschen werden nicht erreicht.
  • 35 Prozent der globalen Getreideernte werden an Nutztiere verfüttert.
  •  Alle 3,5 Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Das sind mehr als zehn Millionen Menschen pro Jahr. Ungefähr 50 Prozent davon sind Kinder unter 5 Jahren.

Doch auch in der EU ist nicht alles „Gold was glänzt“:  Feding

  • Die deutschen Tafeln unterstützen regelmäßig ca. 1,5 Millionen bedürftige Personen, davon
    • 30% Kinder und Jugendliche,
    • 53% Erwachsene im erwerbsfähigen Alter (v.a. ALG-II- bzw. Sozialgeld-Empfänger,   Spätaussiedler und Migranten)
    • 17% Rentner   Feding2
  •  In ganz Europa steht Mangelernährung mit erhöhter Sterblichkeit, längerer Verweildauer und höheren Kosten für das Gesundheitswesen in Zusammenhang. Nach Schätzungen verursacht Mangelernährung allein in der EU Kosten von 120 Milliarden Euro pro Jahr.
  • Feeding America veröffentlichten einen Bericht nach der die Organisation jährlich 37 Millionen Menschen mit Lebensmittel betreut. Nach ihren Angaben bekommen diese 37 Millionen Menschen nicht genug FeedingAmerica zu essen. Betroffen sind unter anderem 14 Millionen Kinder. Die Dunkelziffern sind wie immer mindestens ein + 50 % Faktor.
  • Offiziell gibt es jedoch keine „Hungernden“. Die US-Regierung benutzt für diese Menschen den Ausdruck: Menschen mit sehr geringer Nahrungssicherheit.

 

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