Oedt (abs) Anfang September 2013 erreichte uns der Alarmruf verschiedener Eltern, deren Kinder in alten Schulcontainer betreut wurden. Unzumutbarkeit war da noch der harmloseste Ausdruck, für die Zustände bei dieser Unterbringung in einem Gebäude, das von Rechtswegen schon seit Jahren mit einer Abrissbirne Bekanntschaft hätte machen müssen.

foto: abs
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Am Montag den 16. September 2013 machten sich Jochen Monhof (SPD), Manfred Baum (Lokalpresse) und ich auf, um diese Hilferufe nachzugehen. Was wir vorfanden verschlug uns im wahrsten Sinne, den Atem: ein Gestank schlug uns in den Räumlichkeiten entgegen, der von der Schulleitung damit erklärt wurde, dass wahrscheinlich tote Kaninchen unter dem Container schuld daran sind.

foto: abs
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Ach ja, die Schulleitung! Sie mokierte sich mehr darüber, dass wir ohne ihre „Genehmigung“ das Gelände (Schulcontainer) besichtigt hatten, als über den Zustand, wie unsere Kinder zur Betreuung untergebracht wurden und der Weg zu einer funktionierenden Toilette über das halbe Schulgelände erfolgen musste.

Wahrscheinlich würden Kinder aus dem Spatzennest immer noch in diesen „Räumlichkeiten“ untergebracht, wenn wir nicht die Zustände festgestellt und die Presse einen entsprechenden Bericht am nächsten Tag in der „Rheinischen Post“ und den „Grenzland-Nachrichten“ unter der Überschrift:

Container
Foto: manfred baum

„Spatzennest ist eher etwas für Ratten“

„veröffentlicht hätte.

Pikant dabei war, dass die gesamte Johannes-Horrix-Schule aufgelöst wurde und trotzdem für betreute Kinder aus dem Spatzennest, teilweise keine anständigen Räumlichkeiten vorhanden waren.

Parallelen zu unserer derzeitigen Flüchtlingspolitik sind durchaus gewollt. Und so wäre es durchaus vertretbar, wenn die Gemeindeverwaltung der Öffentlichkeit ihren Eindruck der eigenen Besichtigung und das weitere Vorgehen mit diesen Pavillons transparent machen würde. 2013 wurde behauptet, eine Sanierung der Pavillons sei unwirtschaftlich, dem ich sogar zustimme. Und diese Woche lese ich in der „Rheinischen Post“, dass zu mindestens der Gedanke vorhanden ist, diese Rattenlöscher für Flüchtlinge wieder zu benutzen.

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Dabei gibt es in Grefrath Leerstand mehr als genug und da sollte geprüft werden, welche Möglichkeiten die Gemeinde hat, Menschen die vor Krieg, Hunger und Tod nach Deutschland geflohen sind, menschenwürdig unterzubringen.

Treck
Kein Mensch verlässt freiwillig seine Familie, seine Heimat wenn es ihm gut geht

 

 

 

 

 

 

Natürlich unter Einbeziehung der Bevölkerung, denn sie haben ein Recht auf Information, auch damit eine Akzeptanz der Maßnahmen vorhanden ist. Ebenso wie Flüchtlinge ein Recht auf menschenwürdige Unterbringung haben.

Scheinbar hat man die kaputte Platte ausgewechselt. Im weiteren Umfeld oder innerhalb der Container scheint nichts verändert zu sein. Ein Indiz mehr, das man nicht gewillt ist diesen Schandfleck einzureißen, sondern ihn für „Notfälle“ wieder belegen möchte.

foto: abs
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foto: abs
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Doch Rattenlöscher, Rattenlöcher gehören abgerissen.

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