oedt/abs Geschätzte 1200 Menschen versammelten sich zum dritten globalen Klimastreik in Kempen. Auf der ganzen Welt gehen Menschen das dritte Mal zum globalen Streik „Fridays-for-Future“, für ihre Zukunft, für die ihrer Kinder und Enkel auf die Straße. Denn die Zukunft der Menschen steht auf dem Spiel, weil Entscheidungsträger nur Debattieren, aber nicht handeln. Selbst in der Kommunalpolitik streitet man lieber monatelang über den Begriff „Klimakrise“, obwohl, wie der Politologe, Professor Klaus-Peter Hufer in seiner Rede sagte, wir es nicht mit einer Klimakrise zu tun haben, sondern schon mit einer Klimakatastrophe. Während wie hier Demonstrieren, so Hufer, wurden 180.000 Bäume im Regenwald abgeholzt und in der Antarktis verschwanden unwiderruflich viele Kubikmeter Eis.

Die Menschen zeigen ihre Angst vor der Zukunft und der trägen, zögerlichen Handlungsbereitschaft der Politik, mit ihren selbstgestalteten Transparenten und Schilder, Sprechchören und Trillerpfeifen: Wir wollen endlich das die uns hören, die verantwortlich sind. Die Uhr tickt, denn wir haben nur diese eine Erde. Die Zeiger der Uhr stehen nicht mehr auf fünf vor Zwölf, sondern schon fünf Minuten nach Zwölf.

Doch wir reden und reden und reden, anstatt zu reagieren. Noch immer entscheiden wir pro Verkehr, anstatt pro Mensch. Nachhaltigkeit beschränkt sich scheinbar auf der gelberen Tonne, mit der wir unseren „Beitrag“ erfüllt haben wollen. Dabei sind es viele Kleinigkeiten, die jeder von uns beitragen kann: Egal ob „Taxi Mama“, das neuste Smartphone oder auch diejenigen, die sich über Bäume beschweren, die ihnen die Sonne „wegnehmen“ und dann ihren Grünabfall, einfach in der Natur entsorgen. Ebenso unser unkritisches Kaufverhalten bei Lebensmittel überdenken und deren Herkunft hinterfragen. Regional Lebensmittel einkaufen ist immer nachhaltiger als Obst und Gemüse aus Chile, Brasilien, Neuseeland, Israel oder Ägypten.

Auch Parteien und politische Gruppierungen, die unsere Zukunft aufs Spiel setzen, in dem sie den Klimawandel leugnen, verniedlichen, missachten oder diejenigen, die nur Wachstum und Gewinnmaximierung der Wirtschaft auf ihre Fahnen geschrieben haben, sollten endlich den verdienten Denkzettel bekommen und auf die Deponie der Geschichte entsorgt werden.

Wir müssen es wollen und unsere einstudierten Ausreden auf den Müll werfen.

text /fotos:abs

 

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…In Berlin lobten sich derweil Vertreter der großen Koalition für ihren Kompromiss. Bundesfinanzminister Olaf Scholz etwa sagte, „mit dem Klimaschutzpaket machen wir jetzt ernst“. Die CDU-Chefin und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erklärte, das Paket sei sozialverträglich und verhindere, dass Klimaschutz nur ein Elitenprojekt sei. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte sogar: „Wir waren verliebt ins Gelingen bei diesem Thema, und deswegen war es auch möglich, dass man ein wirksames, ein intelligentes und sozial ausgewogenes Klimapaket geschnürt hat.“…komplett lesen

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