oedt/abs. Jeder hat eine andere Art, Wünsche für das neue Jahr zu formulieren. Die einen sagen „Prost Neujahr“ oder andere haben detaillierte Neujahrswünsche. Ich zähle mich zu den Letzteren. Meine Wünsche für das Jahr 2021 sind global, weil wir z.Zt. eine weltweite Krise, eine Pandemie mit schrecklich vielen Toten beklagen müssen. Auch hier in Deutschland und auch im Kreis Viersen. Zigtausende Menschen weltweit, die nicht mehr unter uns weilen. Menschen, die von Angehörigen und Freunde vermisst, beweint und betrauert werden, Alte, Junge und Kinder. Aber auch tausende Menschen, deren Schicksal es ist, auf der Flucht zu sein. In Lager eingepfercht sind und sogar irgendwo in Europa (z.B. in Lipa/Bosnien) in Dreck und Schlamm, bei eisigen Temperaturen mit Schnee oder Regen hausen müssen. Ohne einen Funken Hoffnung oder Zuversicht. Nicht einmal Hoffnung auf Leben und Gesundheit. Deswegen würde für mich persönlich ein „Prost Neujahr“ der weltweiten Situation nicht gerecht.

Natürlich muss deswegen keiner in „Sack und Asche“ herumlaufen. Jeder sollte das Neue Jahr so begrüßen dürfen, wie es für ihn wichtig erscheint. Das ist ein Stück Meinungsfreiheit und Demokratie. Aber es ist keine Meinungsfreiheit oder auch nur ansatzweise demokratisch und zeigt auch keine Empathie den Menschen gegenüber, die unmäßiges Leid erleben müssen, wenn ich meinen Neujahrswunsch in einer öffentlichen Gruppe poste und der/die Administratoren löschen es kommentarlos. So lässt das „Wieso“ und „Warum“ viel Raum für Spekulation und die nicht zum Besten derer, die solch einen Beitrag löschten.
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