Mein „Standpunkt“  als offene Mail an alle Akteurinnen und Akteure der Gemeinde Grefrath

Hallo zusammen,

Meine Ansicht über das Baugebiet Färberstrasse ist ja bekannt. Ich halte es für unverantwortlich, guten Ackerboden ohne wirkliche Notwendigkeit als Siedlungs- und Verkehrsfläche auszuweisen und zu versiegeln bzw. zu verbrauchen. Täglich werden in Deutschland ca. 76 Fußballfelder an Fläche verbraucht und wir in Grefrath, scheinen damit konform zu gehen und Lebensgrundlagen zu vernichten. Boden ist nämlich eine endliche Ressource und damit müssen wir als Mensch, als Partei, die wir uns Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie auf der Fahne geschrieben haben, entsprechend wahrnehmen und konsequent umgehen.

Welche Vorteile hat es für unsere Gemeinde, wenn die Färberstrasse für einige wenige mit „Häuschen“ verbaut werden? Ein paar Einwohnern mehr? Etwas mehr Geld in der Kasse? Mag sein.
Jedoch was verlieren wir dadurch? Wertvoller Ackerboden, der notwendig sein wird zu erhalten, wenn wir den Klimawandel etwas entgegensetzen wollen. Denn wie notwendig und wertvoll Ackerboden sein wird, sehen wir z.Zt. dadurch, wie Lebensmittel fast unerschwinglich werden, wenn in einem Land, dass Menschen mit Lebensnotwendigen beliefert, plötzlich nicht mehr kann oder will.

Es ist nett, wenn wir Kippen sammeln. Es ist nett, wenn wir Baumgutscheine verteilen und es ist nett, wenn wir Menschen etwas Geld in die Hand drücken, sollten sie irgendwelche Dächer begrünen wollen.

Doch das Siedlungsprojekt Färberstrasse zieht einen Rattenschwanz von Probleme nach sich. Es ist ja nicht nur das „Häusle bauen“für eine kleine privilegierte Klientel, für die Grefrath wahrscheinlich nur ein Wohn-Schlafplatz ist!
Die Infrastruktur, Versorgungsleitungen, Kanalisation, Zufahrten, Bürgersteige, Terrassen- und Gartengestaltungen müssen erstellt werden (auch das ist Versiegelung und Verdichtung). Auch alle Baumaterialien, wie Sand, Kies, Zement, Steine, Dachpfannen, Rohre und andere Materialien müssen irgendwo hergestellt und dann angekarrt werden. Die Baumaterialien für fast 40 % klimaschädlich sind, dürfte ja inzwischen bekannt sein.

Der Individualverkehr, gerade im ländlichen Raum, nimmt zwangsläufig zu. Schon jetzt haben Familien bis zu vier Kraftfahrzeuge in Betrieb, weil deren Arbeitsplätze weit von ihrem Wohnort Grefrath angefahren werden müssen. Dadurch wird der Ruf nach Entlastungswege, die dann auch irgendwann angedacht werden, immer stärker.

Von der Umweltbelastung durch Lärm und Luftverschmutzung, Lichtverschmutzung und Zerstörung der biologischen Vielfalt ganz zu schweigen. Ebenso darf man nicht aus acht lassen, wie sich die Bevölkerung in solch einem Baugebiet entwickelt, dass dadurch vielleicht an anderer Stelle auch Versiegelungen von Boden notwendig sein kann (Kindergartenplätze, Schulplätze).

Wie gesagt, eines greift in das andere, wenn wir nicht konsequent umdenken, damit alle Maßnahmen, die dem Flächenschutz zuwider laufen, rigoros ablehnen.

In Grefrath hat es genug Flächen, die schon versiegelt sind. Sie zu erschließen, kostet halt Geld. Jedoch wären das Maßnahmen, die akzeptiert werden könnten, auch von uns Grüne.

Das ist meine persönliche Ansicht, die ich für relevant halte. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Nur solange es keine einleuchtenden Gegenargumente gibt, werde ich diesen Standpunkt vertreten, publizieren und bei jeder Abstimmung zum Baugebiet Färberstraße mit Nein votieren.

 

Bodenversiegelung: Versiegelte Flächen und ihre Bedeutung

Lesezeit 8 min

Versiegelte Flächen tragen zur Erwärmung unserer Innenstädte bei. Bei Regenereignissen verhindern sie das natürliche Versickern des Wassers im Boden. Das Bewusstsein breiter Bevölkerungsschichten für die Umweltprobleme, welche die Bodenversiegelung hervorruft, ist nur schwach ausgeprägt. Dabei ist die Entsiegelung ein Gebot der Stunde. Alles Wissenswerte erfährst Du in unserem Blog.


Für Natur und Umwelt hat die zunehmende Versiegelung von Böden und Flächen gravierende Auswirkungen. Was unter versiegelten Flächen zu verstehen ist, macht das Umweltbundesamt (UBA)  deutlich. Den Begriff Bodenversiegelung definiert die zentrale Umweltbehörde der Bundesrepublik Deutschland wie folgt: „Bodenversiegelung bedeutet, dass der Boden luft- und wasserdicht abgedeckt wird, wodurch Regenwasser nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen versickern kann. Auch der Gasaustausch des Bodens mit der Atmosphäre wird gehemmt. Hier weiter lesen

 

 

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