(abs) Schon immer war es ein Anliegen im Karneval, politische oder gesellschaftskritische Themen in den Umzügen, Lieder und Reden als Satire hervorzuheben.
Karnevalswagen sind nichts anderes wie dreidimensionierte Satiren wie Zeichnungen, für die in Paris Menschen ermordet wurden. Würden die Toten von Charlie Hebdo die Entscheidung des Kölner Karnevalskommite und der Düsseldorfer gut heißen? Nein! Sie sind nicht und würden nicht vor Terrorismus einknicken. Denn dann haben die Terroristen ihr Ziel erreicht und werden unter ihres gleichen hoch gefeiert.

„Gescheite Leute sind selten mutig. Sie sind vorsichtig und maßvoll, also eigentlich feige. Wirklichen Mut haben nur die Narren.“ – Ferdinando Galiani

Dabei geht es nicht einmal um ein starkes Zeichen setzen, oder um Solidarität wie einige Politiker meinen. Es geht um unser Grundgesetz! Der Presse und Meinungsfreiheit und wie wir vor Terrorismus einknicken um uns fremdbestimmend zu lassen.

Freiheit ist zwar auch etwas nicht zu tun, doch wenn dahinter Furcht als Auslöser steht, ist es keine Freiheit mehr, sondern erbärmliche Angst, die uns vor Furcht erstarren lässt und Entscheidungen hervor bringt, die nur der Angst geschuldet ist.
Terrorismus dürfen wir keinen Raum geben und wir haben die Pflicht, auch den Opfern gegenüber, entschlossen deren und unsere Freiheit zu verteidigen. Auch mit Satire im Karneval.

 

Narren im Mittelalter und früher Neuzeit (aus Wikipedia)
Narren fanden sich sowohl im ritterlichen Gesinde als auch an Fürstenhöfen. Im französischen Schachspiel hat der Narr („Fou“) gar die Rolle des Läufers im deutschen Schach. Für die dort tätigen Hofnarren galt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Auch die Parodierung von Adeligen war den Hofnarren erlaubt.
Das Hofnarrentum war eine ideengeschichtlich klar begründete Institution, die fast immer ein fester Bestandteil des Hofstaates war. Die Hofnarren als „Offizianten“ (in einem festen höfischen Amt) sollten ursprünglich ihren Herrn nicht belustigen, sondern ihn als ernste Figur ständig daran erinnern, dass auch er der Sünde verfallen könne und in religiöser Deutung seinem Herren als Erinnerer an die Vergänglichkeit seines menschliches Dasein dienen. Sie waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik. Ihre gesonderte Stellung bzw. die fehlende Bindung an gesellschaftliche Normen ermöglichte dem Narren einen besonders großen Handlungsfreiraum – da alles, was er sagte, aufgrund seiner „Narrheit“ nicht ernst genommen wurde. Darauf begründet sich der heute noch viel verwendete Begriff der „Narrenfreiheit“.

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