Dieser Artikel wurde am 20. April 2024 aktualisiert.
oedt/abs. Habt ihr auch euer Leben in ein „vor Corona“ und ein „nach Corona“ unterteilt? Ihr seid nicht alleine. Die globale Pandemie hat unser aller Leben massiv beeinflusst und verändert. Doch während das Thema in den Medien kaum noch präsent ist, leiden Tausende von Menschen weiterhin unter den langfristigen Folgen von Covid-19, bekannt als Long Covid.
Eine „normale“ Covid-19-Infektion dauert in der Regel drei bis vier Wochen. Doch die Symptome von Long Covid können Monate oder sogar Jahre andauern. Von schweren Lungenschäden bis hin zu Atemnot, neurologischen Störungen, Depressionen und vor allem einer lähmenden Erschöpfung – die Symptome sind vielfältig und können das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Wie können Long-Covid-Patienten besser behandelt werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Runden Tisches im Bundesgesundheitsministerium, zu dem heute Fachleute zusammenkommen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Carmen Scheibenbogen, Leiterin der Immundefekt-Ambulanz an der Charité, werden gemeinsam mit anderen Experten den aktuellen Stand der Long-Covid-Forschung diskutieren und auf einer Pressekonferenz darüber berichten.
Für viele Tausend Patientinnen und Patienten, deren Leben durch Long Covid blockiert ist, ist dieser Tag ein Hoffnungsschimmer. Denn es zeigt sich ein verstärktes Engagement seitens der Regierung, die Situation dieser Betroffenen ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen.
Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit sich weiterhin bewusst ist, dass die Auswirkungen von Covid-19 über die akute Phase hinausreichen können. Die Forschung und Behandlung von Long Covid sind von entscheidender Bedeutung, um den Betroffenen zu helfen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Ich hoffe auf positive Entwicklungen für mich und alle, die unter den Langzeitfolgen von Covid-19 leiden.
Wie wird Long Covid behandelt?
Es gibt kein spezielles Medikament gegen Long Covid. Bisher können die Corona-Spätfolgen nur durch eine individuelle, symptomorientierte Behandlung gelindert werden.
Bei Muskelschwäche und Abgeschlagenheit kann zum Beispiel eine Physiotherapie helfen; Atemtechniken können hingegen Atemnot und Kurzatmigkeit entgegenwirken. Grundsätzlich empfehlen Medizinerinnen und Mediziner bei Long Covid, sich selbst zwar zu fordern, aber nicht zu überfordern – gerade wenn es um Symptome wie Fatigue geht, eine starke körperliche und psychische Erschöpfung. Wer zu viel macht, riskiert, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Eine „vorsichtige körperliche Rehabilitation“ sei hingegen sogar empfehlenswert, heißt es in einer vor wenigen Tagen veröffentlichten schwedischen Studie.