Vor 1989 sagte das Regime in der DDR, die Mauer und der Todesstreifen sei notwendig.

Spanien knüppelt seit Jahren Flüchtlinge von seinem Grenzzaun.

Trump lässt an der mexikanischen Grenze die Menschen unwürdig behandeln, trennt Kinder von ihren Eltern und will eine Betonmauer entlang der Grenze bauen.

Und jetzt erzählt mir das christlich geprägte Europa, Menschen im Mittelmeer Ertrinken zu lassen, Rettung zu verbieten, und die Retter zu kriminalisieren, wäre mit christlichen Werten vereinbar.

Dann ist dieses Europa nicht mein Europa. Andreas B. Sonntag

 

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oedt/abs. Ein breites Bündnis rief am Freitag den 13.07 auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln zur Kundgebung gegen das Sterben im Mittelmeer auf. Tausende folgten diesen Ruf, und setzten damit ein Zeichen für Menschlichkeit. Sie forderten die sofortige Beendigung der Kriminalisierung der Lebensretter und das die festgehaltenen Rettungsschiffe der Hilfsorganisationen ihre menschliche Pflicht weiter leisten dürfen.

Während alleine im Juni 2018 mehr als 700 Menschen im Mittelmeer elendig krepierten, werden die Rettungsschiffe am Auslaufen aus europäischen Häfen gehindert um diese Besatzungen, die Leben retten, ihr Leben riskieren, vor ein Gericht zu zerren. Ihre Schiffe werden am Auslaufen gehindert und ihre Rettungsaktionen kriminalisiert. Das in dieser Zeit weitere Kinder, Frauen und Männer um ihr Überleben kämpfen und diesen Kampf immer öfters verlieren, interessiert die so hochgelobte EU nicht.

Charta der Vereinten Nationen:
Auszug Artikel 1
3. eine internationale Zusammenarbeit herbeizuführen, um internationale Probleme wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und humanitärer Art zu lösen und die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion zu fördern und zu festigen;

 

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Sie streiten weiter über Flüchtlingsquoten, labern dummes Zeug, während ringsum die Welt brennt. Millionen Menschen auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Elend sind. Aber auch Ihre Heimat durch die Unmenschlichkeiten der „zivilisierten“ Welt, das Streben nach Macht und Profit, nach angeblicher Sicherheit und ihren sogenannten Wohlstand, der auf die Unterdrückung und Ausbeutung armer Länder und Menschen aufgebaut ist, verlassen müssen.

Und wir? Die reichsten Länder in Europa? Die Mitverursacher dieser weltweiten Flucht aus Elend und Not, an Krieg und Verstümmelung, an Versklavung und Vergewaltigung? Wir debattieren über Internierungen in „Auffanglager“, „Transitzentren“ und Lager in Regionen, die jetzt schon mehr Flüchtlinge aufgenommen haben, als sie überhaupt verkraften können. Und diese immer offensichtlicheren faschistoiden Tendenzen nennen wir tatsächlich „Humanität“.

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Wie kommt es zu diesem immer stärker werdenden Nationalismus nach den mörderischen Erfahrungen der letzten beiden Weltkriege mit Millionen Tote, Zerstörung und Vertreibung? Hat die westliche Welt nichts daraus gelernt? Scheinbar nicht, wie der Aufstieg der Rechtspopulisten und sogar der Rechtsextremen zeigt. In Europa und auch der übrigen Welt haben die Rechten einen ungeheuren Zuspruch bekommen. Die Menschen sind mit den etablierten demokratischen Parteien unzufrieden. Viele fühlen sich zurückgelassen. Die latente Angst vor einem sozialen Abstieg wird immer vordergründiger. Alleine durch die anhaltende Wirtschaftskrise, auch wenn sie durch manipulierte Zahlen, geschönt wird.

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Jedoch scheint der Hauptgrund mangelndes Vertrauen in etablierte demokratische Parteien zu sein. Sie sind zerstritten und entfernen sich immer mehr von den Bürgern. Sie schrumpfen seit Jahren und agieren nur noch technokratisch, ohne das Ohr beim Bürger zu haben. Ängste und Sorgen werden nicht oder kaum wahrgenommen und auch nicht ernsthaft diskutiert. Etablierte Politiker nehmen nicht die Wirtschaft-​ Und si­cher­heits­po­li­ti­schen Ängs­te vieler Bürger wahr und haben eine Sprache entwickelt, die bei vielen Menschen Unverständnis hervorruft. Sie agieren nicht mehr im Sinne ihrer Wähler, sondern zum Teil nur noch nach eigenem Machtbedürfnis, ohne sich den konkreten Problemen der Menschen zu stellen und demokratische Lösungen zu präsentieren. Zwar versuchen einige das Richtige zu tun, aber dann auch, ohne die Meinung der Bürger einzuholen. Dabei scheint die Wahrnehmung, das alle etablierten Parteien sich auf einer unaufhaltsamen Talfahrt befinden, getrübt zu sein. Ursachenbegrenzung oder sogar Umkehr der Talfahrt wird durch Schuldanalysen verhindert. Solange diese Parteien kein Vertrauen aufbauen können/wollen, werden Rechtspopulisten, die aus der Unzufriedenheit der Wähler und Wählerinnen schöpfen, eine feste Größe in der politischen Landschaft bleiben.

Etablierte Parteien müssen zurück zu ihren Grundwerten, für die sie einmal angetreten sind und ihre Wähler für Projekte, Ideen und Alternativen begeistern, anstatt dumme Entscheidungen als alternativlos zu benennen. Sie müssen für ein demokratisches, Soziales und Humanes Europa begeistern um den Rechten jeder Nation, nicht das Feld zu überlassen. Auch wenn wir uns darauf einstellen müssen, dass Rechtspopulismus zum zukünftigen Bestandteil der Politik wird und rechte Allianzen den Gedanken der EU boykottieren werden.

Die deutsche Organisation Sea Watch hat das Bild eines im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingsbabys veröffentlicht und damit die EU dringend zum Handeln aufgefordert. „Wenn wir solche Bilder nicht mehr sehen wollen, müssen wir aufhören, sie zu produzieren“, erklärte Sea-Watch. Das Bild zeigt einen Rettungshelfer an Bord eines Bootes, der ein totes Baby im Arm hält. Er hält den Kopf gesenkt und blickt das Kind an.

Das Baby, dessen Alter und Identität unklar blieb, war nach Angaben von Sea-Watch gemeinsam mit rund 350 Flüchtlingen an Bord eines Holzbootes, das Ende vergangener Woche vor der libyschen Küste kenterte. Als das Rettungsboot von Sea-Watch die Schiffbrüchigen erreicht habe, seien viele Menschen bereits ertrunken gewesen, erklärte die Organisation, ohne genaue Angaben zur Zahl der Toten machen zu können. hier geht es weiter

 

Gewerkschaften zählen nicht mehr, denn sie sind seit Jahren zahnlose Tiger, die nur noch Reden schwingen, aber im Handeln gelähmt sind.

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Und der „Staat“: Immer mehr Aufgaben der Daseinsvorsorge müssen Ehrenamtliche übernehmen. Obwohl Steuergelder sprudeln, vergammeln ganze Städte und Regionen. Altersarmut steigt unaufhörlich und es ist keine Lösung in Sicht.  Der Wirtschaftsaufschwung geht an vielen Menschen vorbei und dringend notwendige Reformen in sozialen Bereichen sind nur Lippenbekenntnisse ohne Konsequenzen. Ein hervorragender Nährboden für Parteien am rechten Rand.

Medien schwören den Terrorismus herauf, schüren und entwickeln Ängste, verbreiten ein Angstvokabular, wie: „Flüchtlings-FLUT“, „Flüchtlings-KRISE“, „Migranten-WELLE“. Sie picken sich Einzelfälle krimineller Taten heraus, die dann im Konsens zu dem Angstvokabular gestellt und verbreitet werden. Hauptsache man hat seine Schlagzeilen und der Niedergang der Auflage wird ein bisschen gebremst.

 https://sea-watch.org/

 

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