Grefrath (abs). Seit gut 10 Jahren springt die Grefrather Tafel da ein, wo Staat und Kommune nicht handeln können. Zweimal in der Woche verteilt die Grefrather Tafel LEBENSMITTEL an bedürftige Mitmenschen, die von örtlichen Geschäften und Privatpersonen gespendet werden. Auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön an den Helfern der Tafel, den Spendern und der Verwaltung für ihr Engagement.
Rund 100 Menschen werden betreut und die Tendenz wird nach oben gehen, wenn der Bundestrend vor unserer Kommune nicht Halt macht, was eher unwahrscheinlich ist. Immer mehr Menschen fallen aus dem Sozialsystem und durch falsche politische Weichenstellungen. Altersarmut ist hausgemacht und vorprogrammiert.

Im Augenblick gibt es mehr als 1000 Tafeln in Deutschland. Alle sind gemeinnützige Organisationen und unterstützen Bundesweit über 1,7 Millionen bedürftige Personen mit Lebensmitteln – davon ca. ein Drittel Kinder und Jugendliche. Da sind rund 113-mal die gesamten Einwohner der Gemeinde Grefrath. Die Dunkelziffer der Menschen, die aus Stolz, Scham oder Unwissenheit keine Hilfe annehmen, ist wahrscheinlich genauso hoch, wenn nicht sogar höher.

Kommunen sind finanziell an ihrem Limit gestoßen und werden von Land und Bund einfach in Stich gelassen. Soziale Menschlichkeit wird auf Private abgewälzt, damit der Bund in einem „Hurra wir schreiben eine schwarze Null in unserer Verschuldung“ ausbrechen kann. Und kein Wort davon, dass diese „schwarze Null“ auf Kosten der sozialen Errungenschaften und auf Kosten der Ärmsten unserer Gesellschaft und der gesamten Infrastruktur geht. Jahr für Jahr wird die Armut in Deutschland verharmlost und deswegen sogar die Armutsberichte gefälscht. Keiner fühlt sich verantwortlich für die Armut im Land. Arme haben weder eine Lobby und deswegen keinen Wert. Banken dagegen haben den Unterstützungs-Wert von rund 1 Billion Euro (1000.000.000.000 € ).

Wenn ich mir etwas für 2015 wünschen dürfte, wäre ein Netzwerk von allen Einrichtungen in und um Grefrath mein größter Wunsch. Ein Netzwerk in dem die Kleiderkammer der Malteser, der CDU, St. Vitus, ebenso wie Tafeln des Kreis Viersen und Möbelshops der caritativen Einrichtungen zusammen geschlossen würden zu einem Bollwerk gegen Armut.

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