Die Grefrather Christdemokraten haben einen neuen Parteivorsitzenden.
Dietmar Maus (53) ist der neue CDU-Vorsitzende in Grefrath
Er erhielt auf der Mitgliederversammlung im Grefrather Hof am Montag 42 von 44 Stimmen bei einer Nein-Stimme und einer Enthaltung
Das beste Ergebnis erzielte Elisabeth Lehnen (58) mit 43 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung, als neue stellvertretende Vorsitzende
Der Neuling in der CDU-Vorstandsriege ist Frank Kölkes (50), der 40 Stimmen erhielt / Auch er ist stellvertretender Vorsitzender
Nach der Wahlschlappe bei der Bürgermeisterwahl war die bisherige Vorsitzende Kisten Peters vom Amt der Vorsitzenden zurückgetreten
Harmonische Versammlung
Von Manfred Baum
Gemeinde Grefrath. Die Grefrather Christdemokraten haben einen neuen Parteivorsitzenden. Es ist der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dietmar Maus (53) aus Oedt, der seit der letzten Kommunalwahl auch im Rat der Niersgemeinde sitzt und dort auch als Fraktionsgeschäftsführer fungiert. Maus erhielt von den 44 anwesenden CDU-Mitgliedern 42 Ja-Stimmen, bei einer Nein-Stimme und einer Enthaltung. Maus löst die bisherige Parteivorsitzende Kirsten Peters ab, die nach der deftigen Wahlschlappe bei der Bürgermeisterwahl ihr Amt zur Verfügung stellte. Neue stellvertretende Vorsitzende sind Elisabeth Lehnen (58), aus Oedt, die Ratsfrau ist. Sie erhielt mit 43 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung das beste Ergebnis. Uwe Kersten, der bisherige stellvertretende Vorsitzende trat nicht mehr an. Der weitere stellvertretende Vorsitzende ist Frank Kölkes (50) aus Vinkrath, der Newcomer der CDU, den viele als Tambourmajor und Vorsitzender des Vinkrather Trommlercorps kennen. Rund 100 Minuten dauerte die harmonische Versammlung, die in Marcus Optendrenk (MdL) einen guten und erfahrenen Versammlungsleiter hatte. Zu Beginn der Versammlung blickte Kirsten Peters zurück auf ihre Zeit als Vorsitzende und die Bürgermeisterwahl und stellte fest: „ Die Bürgermeisterwahl ist alles andere als gut gelaufen für mich. Ich übernehme die politische Verantwortung. Mir ist es nicht gelungen die Parteimitglieder zu bewegen. Ich danke all denjenigen, die mich unterstützt haben. Wir sollten jetzt nach vorn schauen.“ Sie bescheinigte der Findungskommission für die Neuwahl „gute Arbeit“ geleitet zu haben. Von Wilma Hübecker (Fraktionsvorsitzende) gab es Blumen zum Abschied und von der Parteiversammlung anerkennenden Beifall für die geleistete Arbeit in den zurückliegenden Jahren.

Dietmar Maus (53), der gebürtige Krefelder, der seit 26 Jahren in Oedt lebt und Vater von drei erwachsenen Kindern ist, ist seit 37 Jahren im Polizeidienst des Landes NRW in Düsseldorf. Er ist im höheren Polizeidienst und auch Fachreferent in der Landeshauptstadt bei der Polizei.
Er wies einleitende darauf hin, dass er über keine jahrzehntelange Parteimitgliedschaft verfügt und dass er die „fachliche Auseinandersetzung“ liebt. Er ließ seine Parteifreunde ferner wissen, dass Lokalpolitik nur dann funktioniere, wenn sich Menschen engagieren. Er stehe für eine „basispolitische Gemeinschaft“, so seine Vorstellung weiter in freier Rede. Er betonte ebenso die christlichen Werte, die ihm „ wichtig seien.“ Er empfahl

seinen Mitstreitern Diskussionen „anzunehmen und zu führen.“ Die CDU solle den Bürgern in Grefrath eine „thematische Heimat bieten.“ Weitergeführt werden sollten die Unternehmergespräche. Als Polizeibeamter schon fast selbstverständlich seine Aussage „Ich stehe für Sicherheit. Die Menschen, die hier wohnen sollten sich sicher fühlen.“ Er riet abschließend dazu, dass die CDU eine Strategie 2025 entwickeln sollte.

Viel Beifall belohnte seine couragierte und sachlich fundierte Antrittsrede. Marcus Optendrenk, der auch Kreisvorsitzender der CDU im Kreis Viersen ist, sagte dem neuen Vorsitzenden und seinem Team die volle Unterstützung des Kreisverbandes zu. Optendrenk blickte zum Abschluss der Versammlung auf das Jahr 2016, wo die CDU die Kandidaten aufstellen müsse für die Landtags-und Bundestagswahl. Und er blickte auf die aktuelle Situation mit dem Flüchtlingsstrom Er sprach von einer „ ganz schwierigen Situation“, für die auch er „kein Patentrezept habe, zumal in NRW bezogen auf das Land „einiges anders laufe“, als in allen anderen Bundesländern. Optendrenk abschließend: „Seit dem 1. Juli 2015 ist vieles anders geworden.“
Ein Kommentar: abs
Nein, der große Wurf ist das nicht. Eher ein Würfchen. Aufbruch sieht anders aus. Raus aus den verkrusteten Strukturen mit jungen Vorstandsmitgliedern hätte der Grefrather CDU gut getan. Ein Vorstand unter der sehr kompetenten Elisabeth Lehnen, gepaart mit der menschlichen und fachlichen Kompetenz einer Wilma Hübecker wäre für Grefrath wirklich ein richtungsweisender Weg, Ziel 2025 gewesen.
Doch ein Dietmar Maus, der in seiner Antrittsrede davon spricht, dass er die „fachliche Auseinandersetzung liebt“, oder seinen Mitstreitern empfahl Diskussionen „anzunehmen und zu führen“, sollte seine eigenen Ratschläge erst einmal selbst beherzigen. Erst dann, aber auch nur dann, bekommen wir eine demokratische Streitkultur.