Das ein wenig Unruhe in der CDU-Fraktion war, war bekannt, doch das es am Montag im Sporthotel
„ein kleines Erdbeben“ gab, konnte so nicht erwartet werden
Der erfahrene Kreisgeschäftsführer Jacky Kampe meinte: „ Das ist mir so noch nicht vorgekommen“
Gerald Raeth: „ In der Bevölkerung ist vieles Pro Lommetz“

Vor der Abstimmung über die Kandidatur von Kirsten Peters fragte Gerald Raeth:
„Sind wir willens heute einen Kandidaten aufzustellen“

Darüber wurde dann abgestimmt: 29 waren für heute wählen und 21 dagegen
Bei der eigentlichen Abstimmung gab es 30 Ja-Stimmen für Peters bei 13 Gegenstimmen und acht Enthaltungen

Basis war unzufrieden wie die Kandidatenfindung stattgefunden hat

Von Manfred Baum

Gemeinde Grefrath. Das die Mitgliederversammlung der Grefrather CDU, die in Grefrath und Oedt 60 Jahre den Bürgermeister stellte, nicht so ganz glatt laufen würde konnte erwartet werden, nachdem was aus den letzten Sitzungen der Partei und Fraktion an die Öffentlichkeit drang. Das es jedoch am Montag im Sporthotel Grefrather Hof zu einem „kleinen Erdbeben“ kam konnte kaum erwartet werden, sodass der erfahrene Versammlungsleiter, Kreisgeschäftsführer der CDU Jacky Kampe schon früh meinte: „Das ist mir so noch nicht vorgekommen.“ Kirsten Peters (49) hatte als Parteivorsitzend die Versammlung eröffnet und von einer „selbstbewussten Partei“ gesprochen und den Mitgliedern mitgeteilt, dass der Vorstand sie empfohlen hatte, als Bürgermeisterkandidatin zu kandidieren. Peters übergab an Kampe und der wollte eigentlich zunächst das Prozedere des Ablaufes der Versammlung erläutern, als sich Ex-Bürgermeister Dieter Dohmessen (Vorsitzender der Grefrather CDU-Senioren-Union) zu Wort meldete und eine gut 45 minütige heftige Diskussion auslöste. Die Äußerungen von Dohmessen schockten Kampe, Peters, Stefan Berger und Andreas Coenen. Dohmessen: „ Ich habe Bedenken, dass wir das schaffen können. Lommetz hätte auch verdient wiedergewählt zu werden. Ich habe schon vor sechs Jahren gesagt, dass ich froh bin, wenn die CDU 2020 wieder den Bürgermeister stellt.“ Das saß. Einen CDU-Kandidaten aufzustellen ist wichtig und richtig“, so Kampe. Und weiter Kampe: „Die CDU hat die Verpflichtung Wahlen zu gewinnen.“ Stefan Berger stellte fest, dass Manfred Lommetz in der „Verwaltung nicht mehr den richtigen Rückhalt“ habe. Lommetz sei „nicht erfolgreich“ gewesen in den knapp sechs Jahren. Es folgte Ratsmitglied Alfred Knorr mit seiner Stellungnahme: „ Ich möchte persönliche Kritik am Parteivorstand üben. Ich fühle mich bevormundet. Ich hätte mir gewünscht, dass der Parteivorstand keinen Vorschlag macht. Wir sollten die Möglichkeit haben frei zu entscheiden.“ Kampe: „Ich kann ihren persönlichen Unmut verstehen.“ Manfred Wolfers junior: „Die Mitgliederversammlung ist das oberste Gremium der Partei. Aber es gibt auch Kritikpunkte an der Arbeit von Manfred Lommetz. Dieter Dohmessen warf ein, dass er „ein dickes Fell“ habe. Neu hinzugezogene Mitglieder der CDU wunderten sich über den Verlauf der Sitzung. Dohmessen warf noch einmal ein, dass wenn wenige zur Wahl gehen man den „Amtsinhaber wählt.“ Dohmessen abschließend: „Haben wir überhaupt die Chance zu gewinnen.“ Der frühere Ratsherr Gerald Raeth meldete sich zu Wort und stellte fest: „In er Bevölkerung ist vieles pro Lommetz.“ Jacky Kampe: „Ich hätte mir einen schöneren Abend heute gewünscht. Es gibt hier heute ein merkwürdige Verbrüderung mit Manfred Lommetz. Sie können andere Kandidaten nennen.“ Raeth nannte keinen Kandidaten, stellte jedoch die Frage in den Raum: „Sind wir willens einen Kandidaten aufzustellen ?“ Jacky Kampe machte den Vorschlag darüber zunächst abstimmen zu lassen. In geheimer Abstimmung gab es dann 29 Stimmen am „heutigen Tag“ einen Kandidaten aufzustellen und zu wählen. 21 waren dagegen, bei einer Enthaltung.
Es folgte die persönliche Vorstellung von Kirsten Peters
Sie sah sich „nah bei den Bürgern“, erinnerte an die Zusammenlegung und Umgestaltung der Schulen. Sie stellte fest: „Die jetzige Verwaltungsspitze hat uns nicht überzeugt.“ Und weiter: „Die öffentlich diskutierte Kandidatur eines verdienten Amtsleiters belegt offensichtlich, dass selbst in der Verwaltung große Unzufriedenheit herrscht.“ Peters will Grefrath „aus dem Stillstand lösen.“ Folgende Themen sind ihr wichtig: Wirtschaft und Verwaltung wieder zusammen bringen. Eine Fachkommission soll eingesetzt werden. Wir haben eine Menge Potenziale. „ Sie möchte mit der Polizei ein Konzept erarbeiten, um mit Sicherheitspatenschaften und den Einsatz neuer Technologien „mehr Sicherheit auf Straßen und Plätze“ zu bekommen. Ein App sollte eingerichtet werden „Schönes Grefrath“, so könnten dann Bürger unmittelbar Verschmutzungen melden. Sie brachte den Einsatz eines Bürgerbusses ins Gespräch, lobte die Schul-und Kindergartenlandschaft und stellte abschließend fest:; „Grefrath kann mehr, wenn neue Wege beschritten werden.“ Das Vorgeplänkel dauerte 65 Minuten. Vorstellung und Wahl 35 Minuten. An den Schluss gelegt wurden kurzfristig die Ehrungen.

Ein Kommentar

Andreas Sonntag
Andreas Sonntag

60 Jahre und kein bisschen weise. Aus gehabten Schaden nichts gelernt. 60 Jahre auf den Weg zum Greise und doch 60 Jahr´ davon entfernt.
So könnte man die Nominierung der CDU einen eigenen Bürgermeisterkandidat zu benennen, besingen. 60 Jahre und aus einer blühenden Gemeinde wurde ein Sozialfall, der ohne Tropf von Bund und Land irgendwann als eigenständige Gemeinde von der Landkarte verschwinden wird. 60 Jahre auf den Weg zu einem Trümmerfeld, in der nur hier und da ein Stein umgelegt wird ohne ein ernsthaftes aufräumen, aufbauen und erhalten.
Worthülsen über die man nicht ernsthaft reden kann, die aber so lange gedreht werden, dass sie als Errungenschaft einer Politik für Gemeinde und Bevölkerung dastehen sollen. So zeigt man seinen „Sparwillen“, in dem man zwei Ausschüsse zusammen legt um damit 300 € im Jahr zu „ersparen“. Gleichzeitig wird die Luxussanierung eines Fußballplatzes für eine Minderheit in Grefrath als „Sparwillen“ versucht zu verkaufen. Und wie befürchtet, kommen schon die nächsten Kosten einer Reinigungsmaschine hinzu. Ein Ende der Kosten, die noch auf uns zukommen, ist nicht abzusehen. Dabei wird natürlich verschwiegen, was noch alles auf die gesamte Bevölkerung zukommt:
Dann, wenn der Platz nach 3-5 Jahren wieder neu verfüllt werden muss.
Wenn er nach 10-12 Jahren wieder neu belegt werden muss.
Wenn die Entsorgung der alten Baumaterialien, die als Sondermüll einzustufen sind, ansteht.
Und wer notwendige Reparaturen, Reinigungen und was alles dazu gehört, bezahlen muss.
Und immer wieder stellt sich die Frage, wieso man sich verweigert, für die Notwendigkeit einen Sportentwicklungsplan erstellen zu lassen. Denn wenn das Ergebnis wäre, dass eine Änderung des Tennenplatzes in einem Kunstrasenplatz unbedingt erforderlich ist, würde sich keine Partei dem verschließen können.

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2 thoughts on “Lommetz hat es verdient wiedergewählt zu werden. (Ex-Bürgermeister Dieter Dohmessen und Vorsitzender der Grefrather CDU-Senioren-Union)”

  1. Nah bei den Bürgern?
    Scheinbar gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen, was das bedeutet und wie es von statten gehen soll.
    Nah am Bürger bedeutet scheinbar für die CDU Wahlgeschenke mit Haushaltsmittel, die nicht vorhanden sind (Kunstrasen)
    Nah am Bürger bedeutet scheinbar das Vergessen, dass man auf sein Gehalt als stellvertretender Bürgermeisterin verzichten wollte.
    Nah am Bürger bedeutet scheinbar auch, dass eine Bürgermeisterin mit der Polizei „Konzepte“ und „neue Technologien „ausarbeitet, obwohl dies Ländersache ist.
    Nah am Bürger soll auch bedeuten, Fachkommissionen einzurichten, die dann wieder endlos über Jahre diskutieren und deren Ergebnisse in irgendwelchen Schubladen verschwinden.
    Nah am Bürger ist natürlich auch eine App einzurichten, damit die überalterte Bevölkerung Verschmutzungen melden kann.
    Nah m Bürger ist aber auch, dass man von anderen Parteien die Ideen nimmt (z.B. Bürgerbus) um sie als eigene Ideen zu verkaufen.
    Nah am Bürger zu sein hatten sie eigentlich 60 Jahre Zeit und haben sich immer weiter entfernt.

    1. Ich zitiere aus dem Protokoll des Jugend Sozial und Senioren Ausschuss ,( Vorsitzende ist übrigens Frau Peters ) vom 4.09.2014 ; Bündnis Grüne : Frau Wimmers weist darauf hin, die Politik sollte sich gemeinsame Projekte überlegen , ein Bürgerbus sei eine Möglichkeit.
      Traurig das man Ideen anderer Parteien als seine eigene Verkaufen möchte.

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