Oedt/abs. Wenn, nicht jetzt, wann dann? So könnte man die allgemeine Stimmung beschreiben, die von Hoffnung auf Veränderung hohe Wellen schlägt. Viele Parteien schmücken sich im Wahlkampf mit Grüne Themen, grüne Forderungen, für die man uns vor Jahren noch verlacht hat! Nur hapert es bei allen Parteien am guten Willen und der Umsetzung. Denn Sie nehmen mehr Rücksicht auf Lobbyisten, die nur ihre Konten sehen, als auf die Menschen, die Veränderungen im Umweltschutz, in der Klimakrise und im sozialen Gefüge herbeisehnen. Die Realität sieht düster bis Schwarz aus:

Ein soziales Netz, das immer weiter vor sich hin bröckelt und nicht dort zum Tragen kommt, wo es bitternötig ist.

Altersarmut wächst unaufhörlich.

Die Schande der Kinderarmut ist kaum noch zu ertragen.

Immer mehr Menschen sind auf Almosen angewiesen und müssen ihren Lebensunterhalt bei den Tafeln aufstocken, oder Pfandflaschen sammeln, weil es vorne und hinten nicht reicht. Holen sie sich brauchbare Lebensmittel aus Containern, werden sie kriminalisiert. Scheinbar ist das Recht auf Lebensmittel zu vernichten mehr wert, als Lebensmittel zu retten und zu verwerten. Und der Handel? Was nicht einer bestimmten Norm entspricht, will er nicht. So werden Hunderte Tonnen Lebensmittel einfach vernichtet oder untergepflügt. Es sollte verboten werden, gute Lebensmittel zu vernichten.

Die Obdachlosigkeit steigt von Jahr zu Jahr und tausende Menschen haben keine eigene Wohnung und leben auf der Straße. Sozialer Wohnungsbau wird seit Jahren heruntergefahren. Spekulanten öffnet man Tür und Tor, sodass es Regionen gibt, wo kein „Normalverdiener“ die geforderte Miete bezahlen kann. Bezahlbares Wohnen gehört ins Grundgesetz geschrieben und nicht auf den Kontoauszügen der Spekulanten.

Tiere werden bei lebendigem Leib geschreddert. Schweine- und Kuhställe wachsen ins Unendliche, so das kein Tier mehr weiß, wie Gras oder ein Busch aussieht. Und die Massen an Gülle, inclusive des Gülletourismus aus den Niederlanden, werden auf Felder und Wiesen verstreut, um angeblich mehr Ertrag zu bekommen. Was davon in unseren Lebensmitteln landet, in unserem Grundwasser, aus dem wir unser Trinkwasser beziehen, weiß keiner so genau. Ist aber angeblich nichts Weltbewegendes. Hauptsache wir haben ein Schnitzel auf dem Teller liegen, das nicht einmal 1,00 € gekostet hat. Und der Bauer? Der muss immer mehr produzieren, immer effektiver, damit sich sein Arbeitseinsatz überhaupt noch rechnet. Und Klöckner macht sich einen schlanken Fuß und setzt seit Jahren auf Freiwilligkeit, die noch nie funktioniert hat. Oh, wäre sie nur Weinkönigin geblieben.

Klar, Corona nervt. Lieb gewonnene Rituale brechen weg und unser Leben wird nicht mehr so sein, wie es einmal war. Doch wenn ich krank werden sollte, nervt es noch mehr. Und wenn ich auch noch andere Menschen anstecken würde, nicht auszudenken. Doch die „Verteidiger“ der Demokratie interessiert das nicht. Sie schreien nur: Weg mit der Maske, freier Flug für alle Viren“. Und aus dem Häufchen der Unzufriedenen kommt dann ein Haufen der Rechten ans Tageslicht und versucht mit Reichsflagge, Naziparolen und Gegröle – Heim ins Reich- zu kommen. Fast wöchentlich liest man von steigenden Straftaten mit politischem Hintergrund und als Antwort darauf bekommen wir zu hören: „Wir beobachten die Szene“. Sie beobachten so gut, dass sie immer noch nichts wissen. Und so müssen leider diejenigen, die laufend Drohbriefe usf. bekommen, damit Leben, dass rechte Täter nicht gefasst werden. Und dass bei einer LKA Ermittlung, an der zeitweise über 60 Beamte eingesetzt wurden. Gilt hier der Spruch, auf dem rechten Auge ist man blind? Dann besser: „Keinen Millimeter nach rechts“.

Doch warum soll man nicht diejenigen wählen, die markige Worte im Wahlkampf von sich geben, aber im Grunde nichts an alledem ändern wollen? Auf unserer Kommune herunter gebrochen: Zukunft ist mehr als das Restaurieren eines Aussichtsturms im Schwingbodenpark. Auch mehr als eine Laufstrecke durch die Natur.

Zukunft ist, wenn es meinen Kindern in 20 oder 30 Jahren so gut geht, dass sie sich über ihre Kinder keine Sorgen machen müssen.

 

 

Print Friendly, PDF & Email